des k. k. böhmischen Dragonerregimentes Erzherzog Ferdinand IV., Großherzog von Toscana Nr. 8. Beschreibung: Zwei oben zu einer Masche zusammengefaßte Bänder, auf der Aversseite aus reich mit Gold und farbiger Seide besticktem, rotem Samt, auf der Reversseite aus roter Seide mit goldgestickter Inschrift. Die Aversseite zeigt ganz oben die österreichische Kaiserkrone, darunter das habsburgische Hauswappen und das hellblau-silberne bayrische Rautenwappen, weiters vier siebeneckige Felder in Gold und hellgrün. In der Mitte des einen Bandes die farbig gestickte Figur eines Dragoners im dunkelgrünen Rock mit roter Egalisierung, Dreispitz, weißen Reithosen und Stiefeln, daneben die Jahreszahl 1757 und der Schlachtenname KOLIN, die Jahreszahl 1790 und die dem damaligen Dragonerregiment Latour von Kaiser Leopold II. verliehene große, goldene Ehrenmedaille, die an der Standarte zu führen war. Das andere Band zeigt in der Mitte einen Dragoner des damaligen Dragonerregimentes Nr. 7 in der dunkelgrünen Uniform mit dunkelroter Egalisierung des Musters von 1850. Unter den Figurinen auf einem Band die silbergestickten Monogramme "MT" (Maria Theresia) und "L. II." (Leopold II.), auf dem anderen Band die silbergestickte Jahreszahl "1856". Darunter auf beiden Bändern wieder die siebeneckigen Felder, Eichenblattstickerei und drei Quasten aus roten und goldenen Bouillons. Die Reversseite des einen Bandes zeigt die goldgestickte lateinische Inschrift "SPLENDOREM SPLENDOR ADAUGEAT", die des anderen Bandes die goldgestickte Inschrift "Dem Dragoner Rgmt. E. H. Ferdinand E. G. H. v. Toscana Nro 8". Von der oberen, großen Masche herabhängend zwei große Quasten aus roten und goldenen Schnüren. Das im Jahr 1856 (Jahreszahl auf dem Standartenband) als Dragonerregiment Nr. 8 bezeichnete Regiment wurde 1854 aus einem Drittel der Mannschaft des damaligen Dragonerregimentes Nr. 7 (die späteren Windischgrätz-Dragoner Nr. 17) errichtet, woraus sich die Bezugnahme auf die Schlacht von Kolin von 1757 auf den Bändern erklärt, aber bereits mit 1. März 1860 wieder aufgelöst. Laut Auskunft des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien ist in den Akten keine Verleihung dieser Standarte an das damalige Dragonerregiment Nr. 8 angeführt. Vermutlich war eine Verleihung dieser Standarte an das Dragonerregiment Nr. 8 vorgesehen, ist aber wegen der 1860 erfolgten Auflösung des Regimentes letzlich unterblieben. Dennoch stellt dieses ungemein prachtvoll mit Gold-, Silberund farbiger Seidenstickerei ausgeführte Standartenband eine militär-historische Rarität ersten Ranges dar. (Ma)